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Heraklion

Heraklion

Heraklion

Mit rund 140.000 Einwohnern ist Heraklion die größte Stadt Kretas und die viert größte Stadt Griechenlands. Die Verwaltungshauptstadt ist wirtschaftliches, politisches und kulturelles Zentrum und dient somit als Ballungsraum für Industrie, Gewerbe und Handel. Als Dreh- und Angelpunkt des gesamten Inseltourismus, beherrschen Touristen die Stadt und Ihre Umgebung. Dennoch hat Heraklion Atmosphäre, auch wenn aus der Vergangenheit nur wenig erhalten geblieben ist.
Nach dem 2. Weltkrieg hat sie den Großteil ihres malerischen Charakters und Charme verloren. Nach der Befreiung der Türken zerstörten die Kreter alles, was an die verhasste Besatzungsmacht erinnerte. Deutsche und alliierte Bomben vernichteten zusätzlich ca. zwei Drittel der Altstadt. Seitdem wurde das Zentrum unkontrolliert wieder aufgebaut. Dies hatte jedoch zur Folge, dass keinerlei Rücksicht auf die Bewahrung der historischen Strukturen genommen wurde. Aus diesem Grund ist Heraklion heute von gesichtslosen Neubauten geprägt, die jedoch durch attraktive Fußgängerzonen durchzogen werden.

Heraklion und seine Umgebung

Trotz Großstadtatmosphäre hat Heraklion und Umgebung einiges zu bieten. Besonders reizvoll ist der Besuch des Hafenkastells. Ebenso die fast vollständig erhaltene venezianische Stadtmauer, auf der Nikos Kazantzakis begraben ist. Nur wenige Meter von der zentralen Platia Venizelou mit dem markanten Löwenbrunnen, liegen die meisten venezianischen Relikte Heraklions, wie beispielsweise die Kirche Agios Markos oder die venezianische Loggia. Im hügeligen, relativ grünen Hinterland liegt das Weindorf Archánes, das Orangendorf Fódele und das Ida-Gebirge mit den beiden kretischen Zeus-Höhlen. Ebenso befinden sich hier die Palastanlage von Knossos, die größte aller minoischen Paläste.

Die Geschichte Heraklions

Altertum

In der minoischen Zeit war Heraklion nur ein kleiner Nebenhafen von Knossos. Später entwickelte sich dieser zu einer kleinen Stadt namens Heraklea. Der Name soll dem Mythos nach dem sagenhaften Herakles gewidmet worden sein, der den kretischen Stier Minos lebend eingefangen haben soll und somit seine siebte Heldentat vollbrachte.

Araber und Byzantiner

Ab 842 eroberten die Sarazenen des Abu Hafs Omar die Siedlung. Daraufhin wird eine Stadt mit Mauern und Wassergraben errichtet (Rabd el Chandak, Burg mit Graben) und gilt bis 10 Jh. als gefürchtetes Piratennest. 961 eroberten und zerstörten dann Byzantiner die Stadt völlig. Jedoch scheitert ihr Plan ein Kastell auf einem nahegelegenen Berg zu errichten, da es einen großen Widerstand der Einwohner und byzantinischen Kolonisten gab. Stattdessen wurde die Stadt wieder aufgebaut und erhält den Namen Chandax (sarazenisch).

Die Venezianische Zeit

Anfang des 13. Jh. wird das byzantinische Reich im vierten Kreuzzug aufgerieben. Die Venezianer kaufen daraufhin die Stadt ab und geben Chandax den neuen Namen Candia. Es folgt eine kulturelle Blütezeit, durch eine Umstrukturierung der Wirtschaft und Verwaltung durch die Venezianer.
1462 werden die Mauern von Candia verstärkt und in den 1550/60er Jahren ausgebaut, auf Grund der türkischen Invasion. Seitdem ist die Stadt die stärkste Befestigung im Mittelmeerraum.
Dennoch begann ab 1648 eine 21-jährige Belagerung der Türken, bis der venezianische Stadthalter schließlich am 27. September 1669 kapitulierte. 30.000 Venezianer und 120.000 Türken lassen hierbei ihr Leben.

Osmanen

Kreta ist nun türkisch und wird Megalo Kastro (große Festung) genannt. Jedoch wird die Stadt immer unbedeutender, da Chania zur Verwaltungshauptstadt erhoben wird. Nach dem Abzug der Türken und der Unabhängigkeit Kretas 1898 erhält die Stadt wieder ihren ursprünglichen Namen. Nach dem zweiten Weltkrieg lassen Tourismus, Industrie und Handel Heraklion zur wichtigsten Stadt der Insel werden. Seit 1971 ist sie wieder Hauptstadt Kretas.

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